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Die 39 ½. Schneefreizeit

In der kontakte 04/2021 war mein Beitrag zur Schneefreizeit die Ankündigung zur Anmeldung – dieses Mal ist es leider eine Verabschiedung. Nach 39 Fahrten in die Aumühle mussten wir in diesem Jahr leider nicht nur die Schneefreizeit aufgrund der Corona-Verordnungen ausfallen lassen, die Herbergsmutter Rosemarie teilte uns gleich auch mit, dass die Aumühle an Karfreitag ihre Türen schließen würde. Schon seit Jahren schwebte dieses Damokles-Schwert über uns, das wir sieben Jahre lang erfolgreich ignoriert haben, doch nun ist es schließlich gefallen.

Uns Leitern war eines schnell klar: ein letztes Mal in die Aumühle, ein letztes Mal verabschieden – und natürlich nach unserem neuen Zuhause suchen. Lennart stürzte sich in die Organisation und telefonierte mit halb Filzmoos, um unseren Aufenthalt fast schon wie gewohnt aussehen zu lassen. Es würde eine 39 ½. Fahrt werden, denn die Hälfte unserer Fahrt fehlte ja schließlich – unsere Teilnehmer.

Am 6. April ging es abends los, natürlich mit dem obligatorischen Stopp in Greding. Am nächsten Morgen begrüßte Rosi uns um 6 Uhr in der Aumühle, übergab uns unsere Zimmerschlüssel und verabschiedete uns für unsere dringend benötigten zwei Stunden Schlaf, bevor wir uns wieder zum Frühstücken einfanden. Dieser erste Tag war fast wie immer – viel zu wenig Schlaf, aber sehr viel Action.

Von Donnerstag bis Sonntag hat Rosi uns jeden Morgen und Abend mit ihrem Essen verwöhnt, während wir neben dem Ski und Snowboard fahren einige Herbergen angesehen haben, die das neue Zuhause unserer Fahrt werden könnten. Leider ist es – auch durch COVID – nicht ganz so einfach, eine neue Jugendherberge zu finden, die uns aufnehmen kann, doch durch Tills Recherche und einen guten Tipp einer der Gruppe wohlgesonnenen Bergbahnmitarbeiterin haben wir einige Häuser ansehen können, in die unsere Fahrt passen könnten.

Am Sonntag morgen war es dann leider soweit: bei 50 cm Neuschnee und starkem Schneefall haben wir ein letztes Mal die Aumühle verabschiedet. Ein letztes Mal sind wir durch die Gänge unseres Traktes gegangen. Ein letztes Mal haben wir im Leiterstübchen gesessen. Ein letztes Mal hallte Nana Mouskouris “Guten Morgen Sonnenschein” durch die Gänge (was auch Rosi ein wenig wehmütig gestimmt hat). Ein letztes Mal haben wir die Glocke zum Essen geläutet. Und ein letztes Mal haben wir das Licht im Essraum ausgeschaltet, nachdem die Teilnehmer weg waren.

Wir verlassen die Aumühle mit einem weinenden und einem lachenden Auge, und vielen, vielen Erinnerungen an aufregende, erlebnisreiche, tolle Jahre unserer Schneefreizeit.

Wir verabschieden die Aumühle und Rosemarie Karner mit einem dreifachen, kräftigen

SKI HEIL

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Für die kontakte 02/2022
Nina Henning